27.04.2009 01:49
Vorschau: Risen
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Vorschau: Risen
Nachdem Piranha Bytes in ihrem letzten Spiel Gothic 3 mit einem Open-World-Konzept experimentiert und sich damit die Schelte vieler Fans zugezogen haben, versuchen die Essener nun wieder zu ihren alten Stärken zurückzufinden. Was die Synthese von bewährten Design-Konzepten und neuer Technik hervorbringt, sieht hochinteressant aus.
Im März 2009 hatte World of Risen die Gelegenheit, sich das neue Spiel von Piranha Bytes ausführlich anzuschauen. Die Entwicklung von Risen ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es von Anfang bis Ende vollkommen spielbar ist. Zwar fehlen zum Beispiel noch diverse InGame-Videos und am Balancing wird noch fleißig geschraubt, aber Sachen wie diese erfolgen sowieso immer erst zum Schluss. Auch die Vertonungen der Dialoge sind noch nicht erfolgt, doch auch das ist eine Arbeit für den Schluss der Entwicklung, wenn die Dialoge der Storyschreiber final sind und sich daran nichts mehr ändert.
Trotzdem vermittelt das Spiel schon einen recht vollständigen Eindruck, da die Welt fertig gebaut ist und frei durchstreift werden kann. Alle Quests sind implementiert und können angenommen und abgearbeitet werden. Das Spiel macht bis auf die genannten Punkte einen recht fertigen und runden Eindruck. Es läuft flüssig und stabil und es gibt keine Plotstopper, etwa weil noch Inhalte fehlen würden.
Die Welt von Risen
Ähnlich wie in den bisherigen Spielen von Piranha Bytes verschlägt es wieder einen Namenlosen in eine ihm zu Anfang unbekannte Welt. Namenlos deshalb, damit man sich als Spieler besser mit dem Charakter, den man von nun an steuert, identifizieren kann. Als einer von nur wenigen Überlebenden eines Schiffbruchs wacht der Protagonist am Strand auf und bekommt in einer Art Tutorial die wichtigsten Punkte der Steuerung spielend beigebracht. So haben auch Spieler, die nicht die verschiedenen Gothic-Teile gespielt haben, eine faire Chance, sich sofort zurecht zu finden. Schön ist, dass dieses Tutorial unmerklich ins Spiel eingebunden ist und nicht über große Textkästen erfolgt.
Die Welt von Risen besteht aus einer Insel, die seit kurzem von mysteriösen Erdbeben heimgesucht wird. Dabei sind uralte Tempel aus dem Boden hervorgebrochen und Monster, die aus diesen alten Tempeln kommen, terrorisieren die Bevölkerung. Die Insel selbst hebt sich schon durch ihre Gestaltung vom lauschigen Myrtana eines Gothic 3 ab. Alles wirkt rauer, zerklüfteter. Doch dazu später mehr.
Von oberster Stelle wurde ein Inquisitor mitsamt einer Schar Kämpfer auf die Insel geschickt. Er soll diese Vorfälle untersuchen, geht dabei aber rigoros vor und pfercht die Bevölkerung zu ihrem Schutz in der einzigen Stadt der Insel ein. Was natürlich vor allem die Bauern, die vorher rund um die Stadt ihre Höfe bewirtschaftet haben und denen nun ihre Lebensgrundlage entzogen wurden, nicht gerade erfreut. Die Stadt selbst kann man als Angehöriger jeder Fraktion betreten, sofern man sich nicht allzu dämlich anstellt. Am Haupttor warten zwar die Schergen des Inquisitors. Doch wer sich nicht mit denen einlassen will, kann sich noch bis zu einem weiteren Tor durchschlagen und dort sein Glück versuchen.
Schon nach kurzer Spielzeit erhält man über einen Dialog mit einem NPC die Möglichkeit, sich vorläufig für eine der Fraktionen auf der Insel zu entscheiden. Jedenfalls weist er den Weg in die jeweilige Inselgegend. Will man lieber in das Lager der Banditen, die sich im Sumpf eingerichtet haben und sich nicht an die Anweisungen des Inquisitors gebunden fühlen oder möchte man eher die gesetzestreuen Fraktionen unterstützen? Auf jeden Fall sollte man wissen, dass die Inquisition jeden, den sie außerhalb der Stadt antrifft, einsammelt und in ihre Festung verschleppt, wo man als Kanonenfutter zwangsrekrutiert wird. Vorsicht ist also geboten - sofern man nicht sowieso vor hatte, sich dieser Fraktion anzuschließen. Schließlich ist es allein als Mitglied der Inquisition möglich, Magie zu erlernen und den Weg eines Magiers einzuschlagen. Die Banditen hingegen sind auf Spruchrollen beschränkt. Man kann übrigens lernen, diese auch selbst zu schreiben, benötigt jedoch einige Voraussetzungen dafür.
Gut geskillt ist halb gewonnen
Bei den Zaubersprüchen wurde versucht, die eingetretenen Pfade der Vorgängerspiele etwas zu verlassen, bzw. diese abzuwandeln.
Um einen verärgerten NPC zu beruhigen und eventuell weitere Dialogoptionen bei diesem freizuschalten, hilft zum Beispiel der Zauberspruch „Witz erzählen“. Der folgende Lachflash lässt den NPC seinen Ärger vergessen und er steht wieder als Dialogpartner zur Verfügung.
Im Laufe des Spiels sind noch andere Zauber von Bedeutung, auf die man hin und wieder zurückgreifen muss. Das Stichwort Levitation fiel in diesem Zusammenhang. Übrigens wird Magie auch nicht an jeder Stelle anwendbar sein, so dass die Lösung mancher Quest einen kleinen Knobeleinschlag bekommt, nämlich wenn man den richtigen Lösungsweg herausfinden muss, ohne auf den einfachen Magieweg zurückgreifen zu können. Manch einer erinnert sich ja vielleicht noch an den Schläfertempel oder den Tempel von Adanos im Addon zu Gothic 2.
Übrigens kann man im Laufe des Spiels auch die Fähigkeit erlernen, Spruchrollen selbst herzustellen. Und dazu muss man kein Magier sein. Und wer keine Skillpunkte in seinen Mana-Vorrat investieren will, muss deswegen nicht verzweifeln, da die Anwendung von Spruchrollen keine besonderen Zauberfertigkeiten verlangt.
Magier hingegen sind nicht auf Spruchrollen beschränkt, sondern können den Gebrauch von Runen erlernen, die in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeordnet sind. Das kann man sich entfernt so vorstellen wie die Magiekreise in Gothic 1 und 2 mit ihren verschiedenen Runen. Diese Fähigkeiten sind aber nur bei Lehrmeistern in der Vulkanfeste, die zwischenzeitlich von der Inquisition übernommen wurde, erlernbar. Allerdings unterschieden sich die Sprüche dabei mehr oder weniger stark von denen aus der Gothic-Serie, so dass sich ein Magier in Risen beim Spielen ein wenig anders anfühlen wird als einer in einem der Gothic-Spiele.
Wer lieber kämpfen als zaubern möchte, kann sich im Nahkampf für Schwerter, Äxte oder Stäbe entscheiden. Alle drei Waffenarten können in jeweils insgesamt zehn Stufen erlernt werden. Mit jeder neu erlernten Stufe kommen weitere Schlagkombinationen oder Spezialschläge hinzu. Unerfahrene Anwender können nur sehr kurze Schlagfolgen ausführen, ehe sie absetzen und einen neuen Angriff starten müssen. Erfahrene Kämpfer hingegen können sowohl ihre Angriffskombinationen immer weiter ausdehnen und den Gegner so für längere Zeit mit einer ununterbrochenen Folge von Schlägen eindecken als auch besonders effektive Spezialmanöver ausführen. Alle Waffenarten besitzen dabei eigene Animationen. Wie schon aus früheren Piranha-Bytes-Titeln bekannt, können die eigenen Fähigkeiten bei Lehrmeistern erweitert werden, die dafür jedoch auch Bares sehen wollen. Manche müssen auch zuerst durch einen erwiesenen Gefallen freigeschaltet werden.
Das Kampfsystem selbst ist jedoch noch nicht final, sondern mitten in der Entwicklung. So wird noch an der Unterteilung in die zehn unterschiedlichen Stufen gefeilt, die je nach Waffenart auch unterschiedlich ausfallen können. So lernt man beispielsweise in Stufe fünf des Schwertkampfes andere Dinge als in Stufe fünf des Stabkampfes.
Für den Fernkampf stehen Bogen und Armbrust zur Verfügung. Mit dem Bogen zielt man über eine Art Fadenkreuz bei Abschätzung der Entfernung zum Gegner. Das klappt auch schon ganz gut, obwohl das Fadenkreuz natürlich noch nicht final ist. Je nach Ausbaustufe kann man sicherer und vor allem schneller schießen.
Nachdem Piranha Bytes in ihrem letzten Spiel Gothic 3 mit einem Open-World-Konzept experimentiert und sich damit die Schelte vieler Fans zugezogen haben, versuchen die Essener nun wieder zu ihren alten Stärken zurückzufinden. Was die Synthese von bewährten Design-Konzepten und neuer Technik hervorbringt, sieht hochinteressant aus.
Im März 2009 hatte World of Risen die Gelegenheit, sich das neue Spiel von Piranha Bytes ausführlich anzuschauen. Die Entwicklung von Risen ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es von Anfang bis Ende vollkommen spielbar ist. Zwar fehlen zum Beispiel noch diverse InGame-Videos und am Balancing wird noch fleißig geschraubt, aber Sachen wie diese erfolgen sowieso immer erst zum Schluss. Auch die Vertonungen der Dialoge sind noch nicht erfolgt, doch auch das ist eine Arbeit für den Schluss der Entwicklung, wenn die Dialoge der Storyschreiber final sind und sich daran nichts mehr ändert.
Trotzdem vermittelt das Spiel schon einen recht vollständigen Eindruck, da die Welt fertig gebaut ist und frei durchstreift werden kann. Alle Quests sind implementiert und können angenommen und abgearbeitet werden. Das Spiel macht bis auf die genannten Punkte einen recht fertigen und runden Eindruck. Es läuft flüssig und stabil und es gibt keine Plotstopper, etwa weil noch Inhalte fehlen würden.
Die Welt von Risen
Ähnlich wie in den bisherigen Spielen von Piranha Bytes verschlägt es wieder einen Namenlosen in eine ihm zu Anfang unbekannte Welt. Namenlos deshalb, damit man sich als Spieler besser mit dem Charakter, den man von nun an steuert, identifizieren kann. Als einer von nur wenigen Überlebenden eines Schiffbruchs wacht der Protagonist am Strand auf und bekommt in einer Art Tutorial die wichtigsten Punkte der Steuerung spielend beigebracht. So haben auch Spieler, die nicht die verschiedenen Gothic-Teile gespielt haben, eine faire Chance, sich sofort zurecht zu finden. Schön ist, dass dieses Tutorial unmerklich ins Spiel eingebunden ist und nicht über große Textkästen erfolgt.
Die Welt von Risen besteht aus einer Insel, die seit kurzem von mysteriösen Erdbeben heimgesucht wird. Dabei sind uralte Tempel aus dem Boden hervorgebrochen und Monster, die aus diesen alten Tempeln kommen, terrorisieren die Bevölkerung. Die Insel selbst hebt sich schon durch ihre Gestaltung vom lauschigen Myrtana eines Gothic 3 ab. Alles wirkt rauer, zerklüfteter. Doch dazu später mehr.
Von oberster Stelle wurde ein Inquisitor mitsamt einer Schar Kämpfer auf die Insel geschickt. Er soll diese Vorfälle untersuchen, geht dabei aber rigoros vor und pfercht die Bevölkerung zu ihrem Schutz in der einzigen Stadt der Insel ein. Was natürlich vor allem die Bauern, die vorher rund um die Stadt ihre Höfe bewirtschaftet haben und denen nun ihre Lebensgrundlage entzogen wurden, nicht gerade erfreut. Die Stadt selbst kann man als Angehöriger jeder Fraktion betreten, sofern man sich nicht allzu dämlich anstellt. Am Haupttor warten zwar die Schergen des Inquisitors. Doch wer sich nicht mit denen einlassen will, kann sich noch bis zu einem weiteren Tor durchschlagen und dort sein Glück versuchen.
Schon nach kurzer Spielzeit erhält man über einen Dialog mit einem NPC die Möglichkeit, sich vorläufig für eine der Fraktionen auf der Insel zu entscheiden. Jedenfalls weist er den Weg in die jeweilige Inselgegend. Will man lieber in das Lager der Banditen, die sich im Sumpf eingerichtet haben und sich nicht an die Anweisungen des Inquisitors gebunden fühlen oder möchte man eher die gesetzestreuen Fraktionen unterstützen? Auf jeden Fall sollte man wissen, dass die Inquisition jeden, den sie außerhalb der Stadt antrifft, einsammelt und in ihre Festung verschleppt, wo man als Kanonenfutter zwangsrekrutiert wird. Vorsicht ist also geboten - sofern man nicht sowieso vor hatte, sich dieser Fraktion anzuschließen. Schließlich ist es allein als Mitglied der Inquisition möglich, Magie zu erlernen und den Weg eines Magiers einzuschlagen. Die Banditen hingegen sind auf Spruchrollen beschränkt. Man kann übrigens lernen, diese auch selbst zu schreiben, benötigt jedoch einige Voraussetzungen dafür.
Gut geskillt ist halb gewonnen
Bei den Zaubersprüchen wurde versucht, die eingetretenen Pfade der Vorgängerspiele etwas zu verlassen, bzw. diese abzuwandeln.
Um einen verärgerten NPC zu beruhigen und eventuell weitere Dialogoptionen bei diesem freizuschalten, hilft zum Beispiel der Zauberspruch „Witz erzählen“. Der folgende Lachflash lässt den NPC seinen Ärger vergessen und er steht wieder als Dialogpartner zur Verfügung.
Im Laufe des Spiels sind noch andere Zauber von Bedeutung, auf die man hin und wieder zurückgreifen muss. Das Stichwort Levitation fiel in diesem Zusammenhang. Übrigens wird Magie auch nicht an jeder Stelle anwendbar sein, so dass die Lösung mancher Quest einen kleinen Knobeleinschlag bekommt, nämlich wenn man den richtigen Lösungsweg herausfinden muss, ohne auf den einfachen Magieweg zurückgreifen zu können. Manch einer erinnert sich ja vielleicht noch an den Schläfertempel oder den Tempel von Adanos im Addon zu Gothic 2.
Nur wer seinen Charakter mit den entsprechenden
Kampfskills ausrüstet, kann gegen den wuchtigen
Angriff eines Aschebiestes bestehen.
Magier hingegen sind nicht auf Spruchrollen beschränkt, sondern können den Gebrauch von Runen erlernen, die in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeordnet sind. Das kann man sich entfernt so vorstellen wie die Magiekreise in Gothic 1 und 2 mit ihren verschiedenen Runen. Diese Fähigkeiten sind aber nur bei Lehrmeistern in der Vulkanfeste, die zwischenzeitlich von der Inquisition übernommen wurde, erlernbar. Allerdings unterschieden sich die Sprüche dabei mehr oder weniger stark von denen aus der Gothic-Serie, so dass sich ein Magier in Risen beim Spielen ein wenig anders anfühlen wird als einer in einem der Gothic-Spiele.
Wer lieber kämpfen als zaubern möchte, kann sich im Nahkampf für Schwerter, Äxte oder Stäbe entscheiden. Alle drei Waffenarten können in jeweils insgesamt zehn Stufen erlernt werden. Mit jeder neu erlernten Stufe kommen weitere Schlagkombinationen oder Spezialschläge hinzu. Unerfahrene Anwender können nur sehr kurze Schlagfolgen ausführen, ehe sie absetzen und einen neuen Angriff starten müssen. Erfahrene Kämpfer hingegen können sowohl ihre Angriffskombinationen immer weiter ausdehnen und den Gegner so für längere Zeit mit einer ununterbrochenen Folge von Schlägen eindecken als auch besonders effektive Spezialmanöver ausführen. Alle Waffenarten besitzen dabei eigene Animationen. Wie schon aus früheren Piranha-Bytes-Titeln bekannt, können die eigenen Fähigkeiten bei Lehrmeistern erweitert werden, die dafür jedoch auch Bares sehen wollen. Manche müssen auch zuerst durch einen erwiesenen Gefallen freigeschaltet werden.
Das Kampfsystem selbst ist jedoch noch nicht final, sondern mitten in der Entwicklung. So wird noch an der Unterteilung in die zehn unterschiedlichen Stufen gefeilt, die je nach Waffenart auch unterschiedlich ausfallen können. So lernt man beispielsweise in Stufe fünf des Schwertkampfes andere Dinge als in Stufe fünf des Stabkampfes.
Für den Fernkampf stehen Bogen und Armbrust zur Verfügung. Mit dem Bogen zielt man über eine Art Fadenkreuz bei Abschätzung der Entfernung zum Gegner. Das klappt auch schon ganz gut, obwohl das Fadenkreuz natürlich noch nicht final ist. Je nach Ausbaustufe kann man sicherer und vor allem schneller schießen.
geschrieben von Don-Esteban